Lieselotte Reith
Unterwegs mit der mobilen Pflege und BetreuungDaheim in guten HändenOb Wundversorgung, Körperpflege oder Biographiearbeit: Monique Mayer vom Roten Kreuz ist ein echter Pflegeprofi. Wir haben sie einen Tag lang begleitet.
In den eigenen vier Wänden älter werden und trotzdem nicht auf professionelle Pflege und Betreuung verzichten zu müssen: das ist der klare Wunsch vieler Menschen. Die Pflege daheim macht aber nicht nur für die betreuten Personen einen Unterschied:
„In die Wohnungen oder Häuser der Klienten zu kommen und damit in ihren sehr persönlichen Lebensraum einzutreten, ist komplett anders als die Pflege in einem Krankenhaus“, erzählt Monique Mayer. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin sieht darin einen wesentlichen Vorteil: „Die Zeit bei den Klienten hat man zu hundert Prozent für sie, ohne Ablenkungen.“
Das spürt auch Lieselotte R., die erste Klientin des Tages.
Die Seniorin benötigt aufgrund ihrer zunehmenden Vergesslichkeit Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme. Und die bekommt sie von Mayer: akribisch wird dokumentiert, wann welche Medikamente eingenommen wurden.
Die anschließende Überprüfung des Blutdrucks überlässt Mayer der Klientin selbst. Das sei wichtig, um die Selbstständigkeit trotz Pflegebedarfs so weit wie möglich zu erhalten, so Mayer.
RundumInfo
Die Nachfrage nach mobiler Pflege und Betreuung im Einzugsgebiet ist enorm: „Wir wachsen immens und suchen daher laufend qualifiziertes Personal“, berichtet Mayer.
Und damit steht Brunn am Gebirge nicht alleine da: Aufgrund der demographischen Entwicklungen wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen eklatant steigen. Derzeit beziehen allein in Niederösterreich 90.000 Menschen Pflegegeld, bereits 2025 werden es mehr als 108.000 sein. "Pflege ist definitiv ein Beruf mit Zukunft", bestätigt auch Mayer, die den die Ausbildung selbst im zweiten Bildungsweg absolviert hat.
Eingehen auf individuelle Bedürfnisse
Frieda K. hat sich ihre Selbstständigkeit bewahren können und bekommt daher nur dreimal in der Woche Unterstützung vom Roten Kreuz. Heute geht es für Mayer vor allem darum, Hilfestellung bei der Dusche und der Haarpflege zu geben.
Worauf Frieda K. auch im Alter nicht verzichten möchte? Eine adrette Frisur. Für Monique Mayer, die vor ihrer Ausbildung als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin als Frisörin tätig war, ein Heimspiel: „Wir gehen in der mobilen Pflege ganz individuell auf unsere Klienten ein - und nachdem das Frau Konrad wichtig ist, erfülle ich ihr diesen Wunsch gerne.“
"Im Normalfall beginnt die Pflege bei uns mit einem telefonischen Herantasten an die individuelle Situation der hilfe- oder pflegebedürftigen Menschen und ihren Familien. Danach gibt es ein persönliches Gespräch und eine konkrete Bedarfserhebung. Unser Angebot wird dann laufend an die aktuelle gesundheitliche Situation angepasst", erklärt Mayer auf dem Weg zum nächsten Klienten.
Bruno Tauschek
Ob Bruno T., Frieda K., Felicia M. oder Lieselotte R.: bei allen Klientinnen und Klienten spürt man das Vertrauen und die Dankbarkeit, das sie Monique Mayer entgegenbringen.
Denn die Betreuung beim Roten Kreuz ist zwar höchst professionell, aber trotzdem vor allem eines: zutiefst menschlich.
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Auch die Medikamenteneinnahme wird von Mayer überprüft – als eine Unklarheit in der Dokumentation auftaucht, greift Mayer sofort zum Handy und kontaktiert die Tochter von Frau Konrad. "Der Kontakt und regelmäßige Austausch mit den Angehörigen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit", erzählt Mayer.